Zeiten der Krise: Kinder und Jugendliche im Blick behalten

In der aktuellen Corona-Krise sind neben älteren und pflegebedürftigen Menschen, Kinder und Jugendliche die Leittragenden. Ihre Einrichtungen und Treffpunkte, seien es Kitas, Schulen, Spielplätze oder Jugendclubs, sind seit Wochen geschlossen. Kinder verstehen mitunter nicht, warum sie ihre Freund*innen nicht mehr treffen dürfen. Unterricht zu Hause, in den verschiedensten Formen, überfordert teilweise Schüler*innen sowie Eltern, was zusätzlichen Stress (z.B. Auseinandersetzungen) und damit eine Mehrbelastung mit sich bringt. Neben dem Unterricht zu Hause sind Kinderbetreuung und Telearbeit parallel sicherzustellen. Familien, die sozialpädagogische Hilfen in Anspruch nehmen, brauchen gerade in dieser Zeit zusätzlichen Beistand – natürlich unter Berücksichtigung des Kontaktverbotes. Die LINKE ist gerade in dieser Krise an der Seite der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien. Im Rahmen direkter Gespräche mit der Verwaltung haben wir die Umsetzung der Kita-Schließungen begleitet und uns für die Aufrechterhaltung von Familienhilfen eingesetzt. Insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt des Kinderschutzes haben wir versucht, Verbesserungen zu erreichen. Darüber hinaus halten wir es für wichtig, dass Angebote der Kinder- und Jugendarbeit weiter umfassend finanziert werden und diese in die Lage versetzt werden, neue digitale Angebote ermöglichen zu können. Ein Dank an dieser Stelle an alle, die neue Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Familienbildung und kulturellen Kinder- und Jugendbildung umgesetzt haben. Die Krise ist leider noch nicht vorbei. Bis zu den Sommerferien wird es digitale Angebote an den Schulen geben. In dem Wissen, dass es viele Eltern gibt, die keinen ausreichenden Internetzugang haben, denen Computer zur gemeinsamen Nutzung fehlen oder die sich nicht Unmengen an Arbeitsblättern ausdrucken können, schlagen wir eine entsprechende finanzielle Unterstützung vor. Zudem wollen wir die Schulen bei neuen digitalen Angeboten unterstützen und diese voranbringen. Für Präsenzangebote müssen Schulen zur Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsmaßnahmen befähigt werden, damit wir Schüler*innen und Lehrer*innen schützen.
In den nächsten Wochen sollte die weitere schrittweise Öffnung der Kitas erfolgen. Hierzu braucht es ein Gesamtkonzept des Landes. Dabei muss sowohl an Kitas als auch an Schulen der Gesundheitsschutz die oberste Priorität haben. Ebenso müssen Räume für die Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen nach und nach geöffnet bzw. neue Räume erschlossen werden. Kinder brauchen Kinder. Und die Jugendlichen den Austausch in Peer-Groups. Es sollte uns nichts daran hindern, Spielplätze unter klar definierten Voraussetzungen und mit sozialpädagogischer Begleitung zu öffnen-allerdings ist auch hier das Land gefragt. Kinder brauchen auch Raum für Kultur – um Kultur zu konsumieren und zu produzieren. Ebenso ist hier ein Gesamtkonzept des Landes gefragt, unter welchen Gesichtspunkten wir Bibliotheken, Musikschulen, Kinos, Theater und andere kulturelle Einrichtungen öffnen können. Kulturelle Angebote, welche im Freien stattfinden, könnten so schnell wie möglich starten.
Kinder brauchen Bewegung. Neben Spiel gehört Sport dazu. Sportvereine müssen in die Lage versetzt werden, kontaktlose Angebote für Kinder und Jugendliche in kleinen Gruppen zu ermöglichen. Für solche Angebote müssen die Sportplätze wieder zur Verfügung stehen. Online-Angebote sind ein zusätzlicher Baustein in der Bewegungsförderung. Ein Dank an alle Sportvereine, die in den letzten Wochen solche Angebote veröffentlicht haben.
Unter der Einhaltung entsprechender Hygienemaßnahmen und Abstände wird in Zukunft vieles möglich sein. Behalten wir aber trotzdem die Gesundheit aller im Auge.

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